Fragen zu Zahnbehandlungen

Wo kann ich mein Pferd behandeln lassen?

In der Regel kann die Routinezahnbehandlung im Heimatstall des Pferdes stattfinden. Allerdings sollten folgende Mindestanforderungen gegeben sein:

  • Überdachter, vor Witterungseinflüssen geschützter Arbeitsplatz (z.B. Pferdebox)
  • Stromanschluss (notfalls Stromaggregat)
  • Sauberes Wasser

Zum Wohle des Pferdes und des Behandlers empfiehlt sich ein ruhiger Arbeitsplatz ohne Durchgangsverkehr oder anderer störender Einflüsse.

Wie oft sollte ich mein Pferd behandeln lassen?

Siehe Behandlungsintervall

Wann kann ich mein Pferd behandeln lassen?

Das Pferd sollte gesund und normal belastbar sein, d.h. frei von Infektionskrankheiten, akuten Lahmheiten oder internistischen Erkrankungen. Auch bei tragenden Stuten ist abzuwägen, ob eine Zahnbehandlung in dieser Lebensphase dringend notwendig ist. Handelt es sich um ein aktives Turnierpferd sind die nötigen Karenzzeiten zwischen Sedierung und Turnier zu beachten.

Wie läuft eine Zahnbehandlung ab?

Der behandelnde PDP (PferdeDentalPraktiker nach IGFP) beginnt mit einer eingehenden Untersuchung des gesamten Kauapparates. Hierzu zählen die Maulhöhle incl. Zähne, Zunge und Schleimhäute aber auch die Kaumuskeln, die Kieferknochen, die Kiefergelenke sowie die entsprechenden Lymphknoten. Nachdem sich der Behandler so einen Überblick verschafft hat, entscheidet er welche Art von Behandlung von Nöten ist.
Im Wesentlichen unterscheidet man hier zwischen einer Behandlung am sedieren und am unsedierten Pferd.

  • Die Sedierung (Ruhigstellung) des Pferdes ermöglicht eine sichere akkurate Bearbeitung aller Zähne. Dies ist insbesondere dann nötig, wenn die Schneidezähne eingekürzt werden müssen. Aber auch kleinere Eingriffe wie die Extraktion (Entfernung) der Wolfszähne oder die genauere Untersuchung von Zahnproblemen (Karies, Diastasen, Parodontalerkrankungen…) sind nur so möglich.
    Die Sedierung erfolgt über die Injektion von sog. Sedativa („Beruhigungsmittel“), welche nur von einem Tierarzt durchgeführt werden darf. Das Pferd bleibt unter der Sedierung stehen wird aber ruhiger und deutlich kooperativer. Nun kann der PDP mithilfe eines Maulgatters (Spekulum) das Maul öffnen und nach einer gründlichen Reinigung mit der eigentlichen Behandlung beginnen. Hierbei werden die Unebenheiten auf den Kauflächen sowie die scharfen Zahnkanten mittels Handraspeln oder elektrischen Fräsen entfernt. Auch zu hohe Zähne oder Asymmetrien innerhalb der Zahnreihen lassen sich so effizienter ausgleichen. Nach der Backenzahnbehandlung wird das Maulgatter entfernt und die Schneidezähne inspiziert. Besonderes Augenmerk wird auf das Längenverhältnis zwischen Schneide- und Backenzähne geworfen. Gegebenenfalls müssen die Schneidezähne gekürzt werden um den Kontakt der Backenzähne und somit deren Mahlfähigkeit zu verbessern. Zu guter Letzt werden, wenn vorhanden und nötig, die Hengstzähne gekürzt und/oder berundet.
    Nach der Behandlung sollte das sedierte Pferd noch eine gewisse Zeit beaufsichtigt werden.
  • Eine Zahnbehandlung am unsedierten Pferd ist nur dann sinnvoll, wenn neben dem Entfernen von scharfen Kanten keine größeren Korrekturen vorgenommen werden müssen, bzw. das Einkürzen der Schneidezähne nicht erforderlich ist. Des Weiteren muss an dieser Stelle auf Folgendes hingewiesen werden: die Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Zahnarbeit am unsedierten Pferd ist eine gewisse Kooperationsbereitschaft von ebendiesem.

Was kostet eine Zahnbehandlung?

Der Preis für einen Zahnbehandlung setzt sich aus verschiedenen Faktoren wie Art der Behandlung, Fahrtkosten, Zeitaufwand und Medikamentenverbrauch zusammen. Eine Aussage über die Kosten einer individuellen Behandlung ist an dieser Stelle daher nicht möglich, kann aber im Vorfeld bei dem PDP ihrer Wahl erfragt werden.