Hengstzähne
Hengstzähne, auch Hakenzähne oder Canini genannt, liegen im Unter- und Oberkiefer des männlichen Pferdes im vorderen Drittel der Lücke zwischen den Schneide- und Backenzähnen. Aber auch bei Stuten sind sie häufiger zu finden, dann allerdings meist wesentlich kleiner und oft nur unter dem Zahnfleisch zu ertasten. Im Alter von 4-5 Jahren brechen die Hengstzähne durch die Schleimhaut was von manchen Pferden durchaus als schmerzhaft empfunden werden kann.
Unter natürlichen Bedingungen fungieren sie als Kampfzähne mit denen dem Gegner erhebliche Verletzungen insbesondere an den Beinen zugefügt werden können. Deshalb sind sie oft sehr scharf und können beim Reiten Zunge und Lippen verletzen.
Pferdedentalpraktiker nach IGFP mindern diese Gefahr, indem sie zu scharfe Hengstzähne abrunden.
Nicht selten findet man Hengstzähne die ganz oder teilweise abgebrochen sind. Dies passiert z.B. bei „Rangeleien“ auf der Weide oder wenn sie beim Beißen in Gittern, Halfter, Heunetze etc. hängen bleiben. Auch zu tief verschnallte Gebisse können einen Hengstzahn verletzen.
Entzündungen und Traumen eines Hengstzahnes können das Allgemeinbefinden eines Pferdes und seine Rittigkeit durchaus beeinträchtigen.
An den Hengstzähnen des Unterkiefers lagert sich bei manchen Pferden Zahnstein ab. Weil sich darunter das Zahnfleisch entzündet, sollte er regelmäßig manuell und/oder mit Ultraschall entfernt werden.